VOM WERT ALTER GEBÄUDE

 

Weingüter tragen viel zur Identität des Burgenlands bei

von Arch. DI Anton MAYERHOFER, freiberuflicher Architekt in Neckenmarkt und Wien

 

„Ja, es passiert leider Gottes in den letzten Jahren vermehrt, dass historische Bausubstanz in den Dörfern und auch in den Städten des Burgenlands abgebrochen wird. Das ist ein Verlust des Ortsbilds, der unwiederbringlich ist“, bedauert der in Fachkreisen als „Weinarchitekt“ bekannte Anton Mayerhofer, der dieser Entwicklung nach Kräften entgegenwirkt.

 

Besondere Qualitäten

 

Seit gut 35 Jahren plant und baut Mayerhofer in Ostösterreich Weingüter: „Nach dem Weinskandal Anfang der 1980er-Jahre sind die jungen Weinbauern zu mir gekommen, um sich technisch, aber auch architektonisch von den Vorgenerationen zu emanzipieren. Offener und transparenter als zuvor sollten die Entwürfe sein, damit der Weinwerdungsprozess sichtbarer wird. Das habe ich in meinen Plänen konsequent umgesetzt, vor allem bei Neubauten. Dabei ging es zunächst gar nicht so sehr um eine moderne Architektur, sondern vielmehr um die Optimierung der internen Produktionsabläufe und um den effizienten Einsatz von zeitgemäßer Kellerei- und Haustechnik.“

Architekt Mayerhofer weiß die besonderen Qualitäten der Winzer als Bauherren zu schätzen, beispielsweise deren Entscheidungsfreudigkeit: „Weinbauern müssen keine Gremien befassen, wenn sie etwas Neues errichten oder Altes sanieren wollen. Da wird praktisch und gleichzeitig pragmatisch gedacht und gehandelt.“

 

Hervorragender Ruf

 

Bis dato hat das Team von Architekt Mayerhofer rund 50 Weingüter gebaut, die meisten davon in ländlichen Gemeinden. Etliche davon sind ehemalige Streckhöfe, die zu sanieren waren bzw. wo mehr oder weniger umfangreiche Um- und Zubauten realisiert wurden. Wichtig für diese Entwicklung war auch der EU-Beitritt Österreichs 1995: „Da flossen auf einmal Fördergelder ins Land, die von den Weinbauern in deren Immobilien gesteckt wurden. Da sich unser Büro damals schon eines hervorragenden Rufs in der Branche erfreute, erhielten wir innerhalb kürzester Zeit zahlreiche spannende Aufträge. Die Entwürfe dazu überzeugten die Fachwelt in Ausstellungen von Wien (Architekturzentrum) über Polen bis New York. Das war ein echter Boom, der, leicht abgeschwächt, bis heute anhält. Bestes Beispiel dafür sind die zahlreichen Um-, Aus- und Zubauten beim renommierten Weingut Kollwentz in Großhöflein.“ 

   

Historische Bausubstanz

 

In diesem Zusammenhang verweist Anton Mayerhofer auf den vorbildlichen Umgang mit historischer Bausubstanz: „Die Erhaltung und Ertüchtigung der alten Gebäudeteile, wie sie von Andi Kollwentz in Großhöflein konsequent umgesetzt wird, ist wichtig für das Ortsbild, aber auch Vorbild für viele andere Bauherren, oft in verwandten Branchen, wie der gehobenen Hotellerie und Gastronomie. Das Bewusstsein für die nachhaltige  Adaptierung und Revitalisierung alter Bausubstanz steigt jedoch erfreulicherweise auch in privaten Bereichen“, so ein durchaus optimistischer Architekt Mayerhofer abschließend.


Architekt DI Anton Mayerhofer
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Fotos: Weingut Lang, Neckenmarkt
© Arch. Mayerhofer

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