Rathausplatz 17, Rust am See
Ehem. Bürgerspital: Alte Stadt ganz jung

 

Am Rathausplatz 17 in der Stadt der Störche und des Weins, Rust, befindet sich direkt neben der weltberühmten Fischerkirche seit fast vierhundert Jahren das ehemalige Bürgerspital und  das Armenhaus der Freistadt. Die Anlage wurde im Jahr 1618 von wohlhabenden Bürgern der Freistadt gestiftet.
Fast vier Jahrhunderte lang  tat dieses  Gebäude seinen widmungsgemäßen Dienst. Noch in der Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg lebten bis zu 50 Personen auf diesem Areal.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts änderten sich die sozialen Umstände sukzessive. Die Armen zogen aus und schließlich standen die Bauwerke leer. Verfall setzte ein. Der Leerstand, die fehlende Pflege, der Einsatz falscher Materialien, wie beispielsweise Beton und Zement, die stetig aufsteigende Feuchtigkeit und in deren Folge eintretende Fäulnis setzten der frühbarocken Substanz  immer stärker zu. Durch den Denkmalschutz war ein Abbruch des Gebäudekomplexes jedoch nicht möglich.
Als „Retter in der Not“ für die historische, unter Denkmalschutz stehende Anlage und Generalübernehmer trat schließlich die Neue Eisenstädter unter ihrem innovativen Direktor Anton Mittelmeier auf den Plan. Das Eisenstädter Architekturbüro Schandl fungierte als Planer. Das Sanierungskonzept von Restaurator Bernhard Gritsch sah vor, dass die wertvollen, historischen Elemente wie die Steingewände, die Steinmauern, die Gewölbe, die Hohlkehlen und teilweise auch die historischen Malschichten in besonderen Räumen wieder freigelegt werden sollten. Die Putze wurden nach eingehender Befundung fachmännisch ausgebessert und ergänzt. Am Schluss bekam das ganze Haus innen und außen wieder seinen originalgetreuen, weißen Anstrich mit einer Kalkschlämme. Alle Arbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt unter der Leitung des Landeskonservators für das Burgenland, Mag. Peter Adam. Die Bauarbeiten begannen 2014, die Fertigstellung erfolgte im Sommer 2017.
Aus dem bereits ziemlich verfallenen ehemaligen Bürgerspital ist nun ein neues Schmuckstück der Stadt geworden, das neben der Polizeiwache auch Gastronomiebetriebe und Raum für Kunst beinhaltet.
KR Dir. Anton Mittelmeier von der Neuen Eisenstädter ist glücklich mit dem Ergebnis und meint: „Vor einigen Jahren hatte ich ein Gespräch mit dem Ruster Bürgermeister, der mir von einem historischen Gebäude erzählte, das saniert werden sollte. Als er mich fragte, ob die Neue Eisenstädter bei diesem Projekt beratend oder unterstützend dabei sein wolle, habe ich begeistert zugestimmt. Es ist für uns normal, für Gemeinden mit Bauprojekten aktiv zu werden. Bei diesem speziellen Bauvorhaben mit seiner ganzen Geschichte war die Aufgabe aber schon eine ganz Spezielle. Dabei war der Kontakt mit dem Bundesdenkmalamt für uns nicht ganz neu: Wir haben schon bei der Sanierung der Cselley- Mühle in Oslip sehr gut zusammengearbeitet. Ob ich so ein Projekt noch einmal machen würde? Die Antwort ist ein klares Ja.“

Fotos:

Neue Eisenstädter / Ronald König

DIE SCHREIBMEISTER OG / Manfred Murczek

Stadtgemeinde Rust / Hubert Weidenbacher

Projektpartner Rathausplatz 17, Rust

 

Bauherr: Stadtgemeinde Rust

Architekt: Schandl Architekten, Eisenstadt

Generalübernehmer: NEUE EISENSTÄ'DTER Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgesellschaft m.b.H.

 

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