Komarigasse 4, Wr. Neustadt

Betreutes Wohnen in ehemaligem Klostergebäude

 

Ganz in der Nähe des Wiener Neustädter Schwerpunktkrankenhauses befindet sich im Bereich der Waisenhaus- und der Komarigasse das historische Gebäude des von den Barmherzigen Schwestern des III. Ordens des hl. Franziskus im Jahr 1904 errichteten Marienheims. Das nunmehr aus Alt und Neu zusammengesetzte Ensemble wird auch nach Ausführung der Sanierungs-, Um- und Zubaumaßnahmen durch die markante Optik dieses ursprünglich als

Altersheim genutzten, architektonisch anspruchsvollen Bestandsbaus charakterisiert. 

Der hofseitig situierte, langgestreckte, viereinhalbgeschoßige Bau mit drei fünfgeschoßigen Risaliten weist an der Hauptfassade mit Sichtziegelmauerwerk eng stehende und teils gekoppelte Rundbogenfenster auf. Gliederungselemente der Fassade, wie die Eckquaderung, Lisenen, Gesimse und Fensterrahmungen, sind glatt verputzt. An den Mittelrisalit ist die dem hl. Franziskus geweihte Klosterkapelle, ein rechteckiger Bau mit einer halbkreisförmigen Apsis und einem flachen Satteldach, angebaut. Dieser Ensembleteil – das  ehemalige Klostergebäude samt Kapelle – steht unter Denkmalschutz.

Gemeinsam mit dem neu errichteten Gebäudeteil befinden sich heute auf einer Gesamtnutzfläche von 3.402 m2 56 geförderte Wohneinheiten für betreutes Wohnen – 41 im Neubau, 15 im sanierten Bestandsgebäude. Außerdem stehen den Bewohnerinnen und Bewohnern zwei Gemeinschaftsräume mit rund 50 bzw. 125 m2 Fläche zur Verfügung.

 

Kompromiss bei Sanierung

 

Die mit der Planung  der Sanierungs- und Neubaumaßnahmen befasste Architektin, DI Katharina Sturm von der Kplus3 Architekten ZT GmbH, hebt die besonderen Herausforderungen hervor, mit denen sie sich und ihr Team im Spannungsfeld zwischen den Kriterien des Denkmalschutzes auf der einen und jenen der NÖ Wohnbauförderung – Barrierefreiheit im gesamten Objekt, Einsatz ökologischer Baustoffe, Erzielung der bestmöglichen bauphysikalischen Werte ... – auf der anderen Seite konfrontiert sahen: „Die Aufgabe bestand darin, aus Bestandsobjekt und Zubau die maximal mögliche Wohnnutzfläche zu schaffen. Die Wohnungen mussten in einem wirtschaftlich günstigen Rahmen geplant werden, wobei die NÖ Wohnbauförderungskriterien zu erfüllen waren. Die Wohnungen mussten zudem funktional und barrierefrei sein. In einer ersten Planungsstufe war der Ausbau des gesamten Bestands vorgesehen. Die Planungen erfolgten in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt (BDA). Die zuständigen Mitarbeiter vom Denkmalamt zeigten sich bei der Kompromissfindung auch durchaus kooperativ. Es gab natürlich Wünsche vom Denkmalamt, die vor allem aus Kostengründen nicht durchführbar waren. Diese Diskussionen waren eine der

besonderen Herausforderungen bei diesem Projekt.“

Das historische Erscheinungsbild der Nord-, West- und Südfassade des ehemaligen Klostergebäudes wurde zur Gänze erhalten, saniert und in Teilbereichen denkmalpflegerisch rekonstruiert.

Die bestehenden äußeren Kastenfenster wurden saniert, die raumseitige Fensterebene durch neue Holzisolierglasfenster ersetzt.

Der Altbau wurde innen komplett saniert – Erneuerung des Fußbodenaufbaus und der abgehängten Decken, der kompletten Sanitär- und Elektroinstallationen, Sanierung des Putzes etc. Statisch tragende Bestandsstrukturen wurden in der Planung und Ausführung nach Möglichkeit berücksichtigt.

Die Kapelle wurde im Charakter erhalten und wird jetzt als Aufenthaltsraum genutzt. Die Einrichtung ist für die neue Nutzung entsprechend adaptiert worden.

 

Moderner Neubau

 

Der nicht unterkellerte Neubau wurde als Stahlbetonfertigteilbau mit WDVS-Fassaden errichtet. Die Trakte werden über zwei neu errichtete Stiegenhäuser erschlossen.

Das zentral gelegene Stiegenhaus wurde mit einem Aufzug ausgestattet und verbindet darüber hinaus die unterschiedlichen Fußbodenniveaus von Alt- und Neubau. Die Erschließung der Wohnungen erfolgt über offene Laubengänge.

 

Fotos: Heimat Österreich / Dywidag

Projektpartner Komarigasse 4, Wr. Neustadt

 

Bauherr: Heimat Österreich Gemeinnützige Wohnbau Gesellschaft m.b.H.

Architektur: Kplus3 Architekten ZT GmbH

 

Generalunternehmer: DYWIDAG Dyckerhoff & Widmann Gesellschaft m.b.H.

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