Raimund Theater, Wien VI

Flaggschiff der Wiener Kulturszene saniert

 

Das 1893 gegründete Raimund Theater ist ein Theater im 6. Wiener Gemeindebezirk Mariahilf. Es wurde nach Entwürfen des Architekten Franz Roth (1841–1909) in der Wallgasse 18 – 20 errichtet und – damals durchaus eine Besonderheit – vollständig elektrisch beleuchtet.

 

Umfangreiche Sanierung

 

Die aktuellen Umbau- und Sanierungsarbeiten am Raimund Theater waren überaus vielseitig und dementsprechend aufwendig: Im Rahmen der Verbesserung der baulichen Substanz wurden Trockenlegungsmaßnahmen sowie die dringend notwendige Fassaden- und Dachsanierung durchgeführt. Der ursprüngliche Schriftzug des Raimund Theaters wurde bei diesen Arbeiten wiedergefunden, freigelegt und restauriert – eine erfreuliche Überraschung und kleine Sensation. 

 

Neue Fassadenfarbe

 

Zur Fassadensanierung gibt es eine originelle Anekdote: Um dem Haus sein Strahlen zurückzugeben, war schnell klar, dass die Fassade – dem Anlass entsprechend – in einem Champagner-Farbton gehalten werden sollte. Die Entscheidung über die Nuance war jedoch eine schwierige. „Nach einem langen Meeting ist dem beauftragten

Architekten auf seinem Heimweg in der Nähe des Naschmarkts die perfekte Farbe ins Auge gestochen – Champagner mit einem Hauch von Rosé. Und in diesem neuen, passenden Kleid erstrahlt das Raimund Theater nun auch: Baumit SilikonColor 00426, 00427, 00429“, weiß Baumit-Berater Norman Moser zu erzählen.

Baumit trug auch noch mit weiteren Produkten zur Sanierung des Raimund Theaters bei. So kamen Baumit Sanova MonoTrass, Baumit KlimaGlätte, Baumit Sanova Primer und Baumit MultiWhite zur Anwendung, um ein möglichst originalgetreues Ergebnis zu erreichen, mit dem auch der Denkmalschutz glücklich ist.

 

Böden, Wände und Decken

 

Im Besucherbereich wurden die Boden-, Wand- und Deckenelemente komplett erneuert. Die bereits in die Jahre gekommene Bestuhlung wurde in ihrer Gesamtheit ebenfalls ausgetauscht. Die Wandelgänge im Parkett sowie im 1. und 2. Rang wurden komplett renoviert und der schon bauzeitlich vorhandene Außenbalkon im Bereich der Wallgasse reaktiviert. 

Die Sanitäranlagen im ganzen Gebäude (Vorder- und Hinterhaus) wurden auf Vordermann gebracht und großzügig erweitert. Die Modernisierung des Zuschauerraums umfasste auch Maßnahmen zur Barrierefreiheit, wie zum Beispiel den Einbau eines Aufzugs für bewegungseingeschränkte Besucherinnen und Besucher. Bei den haustechnischen Einrichtungen wurden weiters die Brandmeldeanlage, die Sicherheitsbeleuchtung, sämtliche Elektroinstallationen und die Kälteanlage auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Nicht zuletzt konnten durch geeignete Maßnahmen im Bereich der Haustechnik auch die Energieeffizienz verbessert und die Lüftungsanlage optimiert werden.

Bei der Gestaltung des Bühnenhauses brachten die VBW-Technikabteilungen ihr Know-how und ihre Erfahrung mit ein. Im Untergeschoß des Theaters wurde eine zentrale Besuchergarderobe eingerichtet. Adaptiert wurden auch

Foyers, Shops und Buffets sowie der Büro- und Kantinenbereich.

Der Vorplatz des Theaters hat sich zur multifunktional nutzbaren Außenfläche samt Grünanlage, Wasserspiel und permanenten Sitzmöglichkeiten gewandelt. Ein zusätzlicher Eingang für das Publikum wurde in der Strohmayergasse geschaffen.

 

Realisierungswettbewerb

 

„Für die Sanierung und Modernisierung des Raimund Theaters und dessen baulicher Substanz wurde ein EU-weiter Realisierungswettbewerb ausgelobt. Unter den eingereichten Konzepten konnte sich der Beitrag des Wiener Architekten DI Roman Mramor durchsetzen, der auch als Generalplaner für das Projekt verantwortlich zeichnet. „Die Neugestaltung des Raimund Theaters setzt die Funktionalität der bisherigen räumlichen Möglichkeiten in eine zeit- und zukunftsweisende und nicht minder spannende Rolle als Musical-Theater. Der homogene Theaterraum, das plastische Foyer und der erweiterte Vorplatz – die neue Plaza – komplettieren die variantenreiche Nutzung des Gesamtensembles“, so Mramor.

Die geschilderten, umfangreichen Sanierungsarbeiten des Raimund Theaters konnten planmäßig abgeschlossen werden, im September 2021 wurde es mit einer Musical-Gala wiedereröffnet. 

„Die Vereinigten Bühnen Wien sind eines der Flaggschiffe im Kulturbereich der Wien Holding. Die Grundsanierung des Raimund Theaters war eines der wichtigsten infrastrukturellen Projekt der Wien Holding in den letzten Jahren. Mit

der Modernisierung des Raimund Theaters haben wir das Haus fit für die Zukunft gemacht. Wir haben die bauliche Substanz von der Fassade bis zum Dach verbessert, den Publikumsbereich renoviert, die haustechnischen Anlagen auf den neuesten Stand der Technik gebracht und den Vorplatz mit Unterstützung des Bezirks neugestaltet“, so das

Resümee von Wien Holding-Geschäftsführer Dr. Kurt Gollowitzer.

Bei der Dachsanierung kam verzinnter Edelstahl der Marke Uginox by Aperam – genau gesagt Uginox Patina K41, Werkstoff 1.4509 – zur Verwendung. Eine ideale Lösung, wie die eindrucksvolle Luftaufnahme der Dachlandschaft zeigt.      

 

 

Raimund Theater mit Dach aus patinierendem, nichtrostendem Stahl

Mitte 2019 wurde begonnen, das Raimund Theater in Wien zu sanieren und zu modernisieren. Wesentlicher Bestandteil war dabei die Erneuerung der in die Jahre gekommenen metallenen Dacheindeckung. Entsprechend der Gebäudestruktur umfasste die Dachsanierung ein Kegeldach mit konischen Scharen, ein Satteldach und jeweils daran anschließende Abdichtungsarbeiten.

Als Ersatzmaterial für das Metalldach fiel die Wahl auf verzinnten Edelstahl, bekannt als Uginox Patina. Dessen Zinnüberzug hat die Fähigkeit, dekorativ zu altern. Während das Metalldach im Ausgangszustand einen einheitlich matt-glänzenden Schimmer aufweist, entwickelt es im Laufe der Zeit eine dekorative und stumpfe mattgraue Patina. Sie erinnert damit an die klassischen Metalldächer, die sich im 19. Jahrhundert vielerorts in Europa – vor allem in den Hauptstädten – zu einem stilprägenden Merkmal entwickelten.

Auch bauökologisch verbucht der Werkstoff Pluspunkte für sich. Nicht nur der nichtrostende Stahl selbst ist inert, auch der Zinnüberzug ist für das Regen-Ablaufwasser unbedenklich. Als Grundwerkstoff dient die Aperam-Sorte K41, gemäß Euronorm als 1.4509 bezeichnet. Er enthält ca. 18 % Chrom und ist durch Legierungszusätze von Niob und Titan doppelt stabilisiert. 

Metallwerkstoffe haben die Eigenschaft, im Bereich der Umformung ihre Gefügestruktur zu verändern und sich zunehmend zu verfestigen. Bei Uginox Patina K41 bremsen Zusätze von Niob und Titan diesen Effekt,

indem sie das ferritische Ausgangsgefüge stabilisieren. Dadurch ist Uginox Patina K41 besser umformbar als reiner Chromstahl, selbst mit engen Biegeradien.

Durch die „optische Alterungsfähigkeit“ der Zinnbeschichtung und der besonders langen Lebensdauer des Grundwerkstoffs Edelstahl ist das Material prädestiniert für die nachhaltige Sanierung von historischen Dacheindeckungen – wie jene des Raimund Theaters. 

Fotos: © VBW / Wien Holding / Sandra Kosel / Christoph Bertos, CityCopterCam  

Projektpartner Raimund Theater, Wien VI

 

Bauherr: VBW Vereinigte Bühnen Wien / Wien Holding

Planung: Architekt DI Roman Mramor

Baustoffe: baumit.com

Dachhaut: uginox.com

DIE SCHREIBMEISTER OG • A-2491 Neufeld an der Leitha • Lisztgasse 2       www.schreibmeister.info


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