AKM Trilogie, Wien III.

Drei Gebäude, Baujahre 1823, 1903 und 1968

 

Das Büroensemble der „Staatlich genehmigten Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger“, kurz AKM, besteht aus drei Gebäuden, die aus völlig unterschiedlichen Entstehungszeiten unmittelbar aneinander grenzen.
Der erste, seit März 2016 abgeschlossene Bauabschnitt umfasste einerseits die behutsame Totalsanierung des Biedermeierhauses in der Ungargasse 11, Errichtungsjahr 1823, und andererseits den Bau einer neuen Brücke, die den Biedermeierhof mit dem Nachkriegsgebäude in der Baumannstraße 10 verbindet.
Der zweite, seit März 2017 beendete Bauabschnitt beinhaltet die energetisch hochwertige Mustersanierung des Gebäudes aus der sogenannten Wirtschaftswunderzeit 1968.
Der dritte, unmittelbar vor der Fertigstellung – September 2018 – stehende Teil der Generalsanierung betrifft das Bürohaus Baumannstraße 8, das zu seiner ursprünglichen Funktion eines Wohnhauses zurückgeführt wird. Es stammt, aus der Gründerzeit, exakt aus dem Jahr 1903.
Die verschiedenen Baukonstruktionen brachten eine Vielzahl von bauphysikalischen und konstruktiven Herausforderungen mit sich, die in jedem Einzelfall ganz spezifisch gelöst wurden.
Dazu kamen – bei laufendem Bürobetrieb – substanzielle Umbauten in einzelnen Bereichen. Die neue Struktur der zwei Bürogebäude und der haustechnische Lösungsansatz bieten Mitarbeitern ein zielgerichtetes, ökonomisches Arbeiten in einem flexiblen Umfeld sowie eine technisch einfache Betriebsführung.

Baumannstraße 10

Die Liegenschaft in der Baumannstraße 10 bildet den zweiten Teil der Generalsanierung des AKM-Ensembles. Aufgrund der Baustruktur des Gebäudes aus dem Jahr 1968 bot sich eine energetisch hochwertige Sanierung an, die sowohl ökologischen als auch zeitgemäßen Grundsätzen entspricht. So wurde das Nachkriegsgebäude nach maximal nachhaltigen Kriterien als Mustersanierungsprojekt des Klima+Energie Fonds totalsaniert.
Die Gebäudehülle aus vorgehängten Fassaden-Fertigteilen musste entsprechend den Erfordernissen von Wärmeschutz und Dämmung der Außenwände erneuert werden. Eine Beschattungsanlage vollendet das Ergebnis nicht nur in energieökonomischer, sondern auch in ästhetischer Hinsicht, wobei letzteres natürlich stets im Auge des Betrachters liegt.
Durch die Überlagerung der Sonnenschutzlayer wird eine Tiefe gewonnen, die sich von den teils stark gegliederten Fassaden der Nachbarhäuser aus der Gründerzeit deutlich abhebt. Dank der gewählten Materialität und Farbgebung der Außenhaut konnten die formalen Gestaltungsideen aus der Errichtungszeit aufgenommen und zeitgenössisch interpretiert werden.
Das Projekt AKM, Baumannstraße 10, wurde in der Kategorie „Öffentliche Bauten / Energieeffizienz und Nachhaltigkeit“ für den ETHOUSE-Award 2018 nominiert. Die Energiekennzahl konnte durch die Sanierung von
86,26 kWh/m2 auf 9,59 kWh/m2 bzw. um 88,9 % verbessert werden.


Ungargasse 11

Beim Projektteil Ungargasse 11 handelt es sich um ein typisches Wiener Biedermeierhaus mit Pawlatsche und Innenhof aus dem Jahr 1823. Dieses Gebäude wurde einer behutsamen Totalsanierung unterzogen. Das Bauvorhaben markiert den ersten der drei sanierten Teile des AKM-Ensembles. Mit der Planung wurde im Juli 2013 begonnen, die umfangreichen Arbeiten konnten im März 2016 erfolgreich abgeschlossen werden.
Die Gebäude Ungargasse 11 und Baumannstraße 10 sind durch eine unterirdische Garage und über eine neue, den Innenhof überspannende Brücke im 2. Obergeschoß miteinander verbunden.
Die qualitativ hochwertigen Raumstrukturen des Hauses konnten erhalten werden. Die Sanierung brachte Farbschichten zutage, die freigelegt und fachmännisch restauriert wurden. Gemeinsam mit weiteren historischen Komponenten – vom Stiegenhaus bis zu Fenstern und Türen – erzählen sie die Geschichte des Gebäudes, schaffen dadurch eine besondere Stimmung und tragen zur Identifikation mit dem wertvollen Immobilienbestand bei.
Abgesehen davon wurden in das Gebäude Aufzüge eingebaut, wo sie im Sinne der Barrierefreiheit notwendig sind. Dach und Dachgeschoß erfuhren eine zeitgemäße Ertüchtigung und einen Ausbau innerhalb des bestehenden Umrisses. Auch die gesamte Haustechnik wurde auf den letzten Stand gebracht.

Baumannstraße 8

Last but not least kann im Herbst 2018 auch die Generalsanierung und Um- bzw. Rücknutzung des Gebäudes Baumannstraße 8, direkt rechts an die Baumannstraße 10 angrenzend, abgeschlossen werden.
Mit diesem Bauabschnitt wird das zuletzt als Bürohaus genutzte Gründerzeithaus mit seiner schön und reich strukturierten Fassade wieder seiner ursprünglichen Nutzung als Miet-Wohnhaus zugeführt.
Den Wohnungen wurden Freiflächen in Form von Balkonen und Terrassen hinzugefügt. Alle Wohneinheiten sowie die Allgemeinflächen – Stiegenhaus, Gänge etc. – des siebenachsigen und sechs Obergeschoße zählenden Gebäudes weisen nunmehr eine zeitgerechte Haustechnik und Ausstattung auf.                                   
 

Fotos:

© RATAPLAN – Architektur-ZT GmbH / Anna Stöcher _ www.schauen.at; Bruno Klomfar

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