Lofts in Oberwaltersdorf
Wohn- und Gewerbeflächen in Alter Spinnerei
Oberwaltersdorf ist nicht erst seit dem Investment von Frank Stronach – Stichwort: Golfclub und Villenpark Fontana ... – ein bedeutsamer Ort, schon weit früher entdeckten geschäftstüchtige Menschen die heute zum sogenannten Wiener Speckgürtel zählende und daher sehr attraktive Gemeinde im niederösterreichischen Industrieviertel.
So zum Beispiel die aus St. Bernhard bei Horn gebürtigen Brüder Michael und Franz Gradner. Gemeinsam mit dem Mechaniker Anton Girardoni betrieben sie eine Spinnerei bei Wiener Neustadt und
erwarben anno 1818 einen Baugrund bei Oberwaltersdorf, um eine größere und leistungsfähigere Fabrik zu gründen. Schon bald nach Fertigstellung des Bauvorhabens wurde der Betrieb im neu
errichteten, dreigeschoßigen Fabriksgebäude aufgenommen. In unmittelbarer Nähe entstand auch eine kleine Wohnsiedlung für Arbeiter.
Mit dem Bau des Ensembles hatte man den Leobersdorfer Baumeister Anton Notthaft und den Trumauer Zimmermeister Joseph Biegler betraut. Das heute bestehende Fabriksgebäude entstandanno 1895. Diese
Jahreszahl ist auch auf dem Giebel des Kesselhauses zu finden. Die Spinnerei und Weberei stand bis 1941 in Betrieb. Im Zweiten Weltkrieg „diente“ das Werk als Präzisionsschraubenfabrik, 1945
wurde es stillgelegt.
Erfolgreiche Umnutzung
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wechselte die gesamte Immobilie mehrfach ihre Besitzer. Schließlich kaufte Richard Pfaffstaller im Zeitraum von 2000 bis 2008 in mehreren Etappen das gesamte
Areal von drei verschiedenen
Eigentümern.
Zwischen 2002 und 2012 wurde das gesamte Fabriksgelände einer ersten, behutsamen Grundsanierung unterzogen. Mehrere neue Dächer und die Mauersanierung mittels Durchschneideverfahren bewahrten die
Liegenschaft vor dem drohenden Verfall. Der Schlot wurde ebenfalls saniert und ermöglicht als weithin sichtbares Wahrzeichen der Alten Spinnerei Besuchern auch künftig eine gute Orientierung.
Danach konnte die ins Detail gehende Generalsanierung des Gebäudeensembles bzw. der grundlegende Ausbau der einzelnen Lofteinheiten in Angriff genommen werden. Dazu zählten neben der Errichtung
eines neuen Dachgeschoßes beispielsweise der Einbau neuer Holzfenster, die Sanierung von Fußböden und Geschoßdecken, die Herstellung sämtlicher Versorgungsleitungen sowie der Wasser- und
Abwasserverrohrungen, der Bau neuer Stiegenhäuser samt Liftanlagen, diverse Ausbesserungs- und Ergänzungsarbeiten an der Fassade (Sichtziegelmauerwerk), Errichtung von Balkonen und Terrassen
inklusive Geländer u.v.m.
Diese umfangreichen Arbeiten sind seit einiger Zeit abgeschlossen. Es zeigt sich nun, das die Umnutzung des einstigen Industrie- und Gewerbegeländes in ein Wohnareal mit höchsten Ansprüchen –
auch die örtliche Infrastruktur und die Erreichbarkeit der Bundeshauptstadt Wien betreffend – als vollauf gelungen bezeichnet werden kann.
Individuell gestaltbare Lofts
Jedes Loft hat einen zentralen Erschließungsbereich, wo Wasserund Abwasserleitungen, Stromzuleitung, Fernwärmezuleitung und Lüftungskanal zur Verfügung stehen. Alle Außenanlagen und alle nach
außen sichtbaren Bauteile der Wohnanlage wurden vor Verkauf komplett fertiggestellt: Fassade, Balkone, Fenster, Terrassentüren, Wohnungseingangstüren, Dächer, Dachterrassen, Gänge, Stiegenhäuser,
Lift, Parkplätze, Wege und
Außenbeleuchtung.
„Loft-Liebhaber sind sehr individuell und wollen ihren eigenen Freiraum bei der Gestaltung ihres Lofts. Daher haben wir uns dazu entschieden, die Lofts jeweils als Edelrohbau anzubieten“, betont
Projektentwickler Richard Pfaffstaller. Das bedeutet: Jeder Wohnungseigentümer hat seinen parifizierten Wohnungseigentums-anteil an der Alten Spinnerei erworben und im Gegenzug eine
Wohnungseinheit erhalten, die er im Innenausbau entsprechend den eigenen Vorstellungen und Erfordernissen selbst fertigstellen kann bzw. konnte. Der Käufer hat also alle Freiheiten, das Loft
individuell zu gestalten. Dies betrifft sowohl die Unterteilung in einzelne Zimmer mit Zwischen-/Trennwänden als auch die Auswahl der Materialien.
Die Wohnungen im neuen Dachgeschoß – mit wunderschönem Ausblick – gingen hingegen in schlüsselfertigem Zustand ins Eigentum ihrer Besitzer über.
Gastronomie und Gewerbe
Vier Einheiten sind verfügbar: das ehemalige Kesselhaus mit Nebengebäude und die ehemalige Maschinenhalle mit Nebengebäude. Auf etwa 500 bis 800 m2 ist die Errichtung eines Restaurants mit einer
über die Triesting hinausragenden 100 m2 großen Terrasse möglich.
Der Schlothof ist zur Brückenstraße hin geöffnet, um den Blick auf den Schlot und die „kathe-dralenartige“ Maschinenhalle freizugeben. In dieser ist auch die Unterteilung der Gesamtfläche auf
kleinere Geschäftsflächen möglich.
Alle Außenflächen wurden saniert oder neu hergestellt. Anschlüsse für Fernwärme, Kaltwasser, Abwasser, Elektro etc. ist vorhanden. Der gesamte Innenausbau wird prinzipiell vom Käufer oder Pächter
selbst durchgeführt.
Fotos:
Alte Spinnerei Projektentwicklungs GmbH / Florian Pfaffstaller, Lois LammerhuberLeben und Lassen / Jasmin Andert
+ Christina Michlits / www.leben-und-lassen.at
Projektpartner Lofts Oberwaltersdorf
Bauherr und GU: Prameshuber & Partner GmbH
Bauträger: Alte Spinnerei Projektentwicklungs GmbH
Architektur: Vogtmann & Schweighofer ZT GmbH (seit 2017: schwerKRAFT ZT GmbH); Arch. DI Mitter