Refugium Hochstrass
In energieautarkem Hotel: erholen, feiern, weiterbilden
1895, ein Jahr, in dem Wilhelm Conrad Röntgen die nach ihm benannten Röntgenstrahlen entdeckte, in dem durch die Brüder Lumiére erstmals Filme öffentlich vorgeführt wurden und in dem der Komponist Carl Orff (Carmina Burana) geboren wurde. In dieses Jahr fällt auch der Baubeginn des Klosters Hochstrass, das nach Plänen des k.u.k. Hof- und Stadtbaumeisters Josef Schmalzhofer von 50 italienischen Facharbeitern unter der Leitung von Baumeister Angelo Constantini errichtet wurde. Schon zu Weihnachten desselben Jahres zogen die Ordensschwestern von der Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe in den mit Steinen aus einem nahen Steinbruch errichteten Rohbau des Klosters ein.
116 Jahre später, 2011, verließen die Schwestern diesen geweihten Ort, den Platz, an dem sie ein Jahrhundert lang eine Schule sowie teils in Eigen-, teils in Fremdregie Land- und Forstwirtschaft
betrieben hatten – und den 2012 Anja und Claus Ziegler, erfolgreiche Unternehmer aus dem Waldviertel, erwarben.
Ihnen ist es zu verdanken, dass dieses spirituelle Habitat, dieses 167 Hektar große Areal in der Wienerwaldgemeinde Stössing, das Ruhe und Einkehr verspricht, einer adäquaten Zukunft entgegen
gehen kann. Gemeinsam mit Tochter Julia und Schwiegersohn Matthias Holzmüller verwandelten sie es mit einem hohen Maß an persönlichem Einsatz ins „Seminarhotel Refugium Hochstrass“.
„Wir haben uns sofort in diesen Ort verliebt“, erinnert sich Anja Ziegler an ihren ersten Eindruck, „und gewusst: Er ist zu groß und zu schön, um ihn für uns allein zu behalten.“ Ab 2014
verwandelte sich das im Grünen gelegene Kloster dank aufwändiger Revitalisierung, teils unter fachkundiger Anleitung durch das Bundesdenkmalamt, in jenes Refugium, das Gästen seit rund drei
Jahren gediegene Aufenthalte für unterschiedlichste Zwecke anbietet.
Die Generalsanierung des ab 1895 errichteten Hauptgebäudes reicht vom Fundament bis zum Dachgeschoß, in dem sechs Seminarräume mit Panoramablick Platz finden. In den Stockwerken dazwischen
brachten die neuen Besitzer 24 Einbett- und 14 Doppelzimmer sowie zwei Suiten, allesamt schlicht und hochwertig eingerichtet, unter. Der für die Sanierung bzw. den Um- und Zubau
hauptverantwortliche Baumeister Günther Werner zur herausfordernden Aufgabe: „Die Entwurfsidee war, die Schlichtheit des ehemaligen Klosters sowohl in den Außen- als auch den Innenbereichen
herauszuarbeiten. Spätere ‚Modernisierungen‘, wie Anbauten, Eternitdachdeckung oder Verbundfenster wurden wieder entfernt. Gleichzeitig galt es, alt mit neu zu verbinden, dabei die einfache
Ästhetik des einstigen Klosters zu bewahren und sie mit schlichter Modernität zu kombinieren. Um einen adäquaten Empfangsbereich schaffen zu können, wurde im vorgelagerten Klosterhof ein Zubau in
Holzriegelbauweise errichtet. Die direkte Anbindung zum Bestand erfolgte mit einer zeitgemäßen Stahl-Glas-Konstruktion. Dieser zentrale Raum dient dem Empfang von Hotelgästen und gleichzeitig als
Vestibül für die dahinter befindliche Kapelle, die mit ihrer flexiblen Bestuhlung auf vielfache Weise bespielt werden kann. Ergänzend wurde rückwärtig ein Wintergarten angebaut, in dem ein
Restaurant untergebracht ist. Lage, Aufbau und schlichte Einrichtung der Hotelzimmer machen die Klosteratmosphäre stets spürbar. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich außerdem noch
Dienstwohnungen sowie ein Saunagebäude mit Ruheraum und Sommerküche.“
Alle erwähnten Gebäude wurden im Sinne des Denkmalschutzes restauriert. Auch im Innenbereich wurde auf die Wiederverwendung vorhandener Ressourcen großer Wert gelegt: So wurden im Bestand
vorhandene Holzpfosten-
beläge ausgelöst, restauriert und im Erdgeschoß wieder verlegt; in der Kapelle konnten glasierte Betonplatten wieder verwendet werden, wobei fehlende Teile originalgetreu reproduziert
wurden.
Unabhängig und nachhaltig
Unabhängig zu sein, war das Ziel in punkto Energieversorgung. Dieses Ziel wurde mittels 2015 errichtetem Hackschnitzelheizkraftwerk samt thermischer Sonnenenergieanlage erricht.
Von Experten geplant und von Profis gebaut, ist die Anlage ein absolutes Vorzeigeobjekt. Hauptverantwortlich für die Planung zeichnet das Technische Büro Schroll aus Schönberg am Kamp. Der
komplexe Auftrag umfasste Planung, Bauüberwachung und Abrechnung für die haustechnischen Anlagen samt Infrastruktur. So wurden beispielsweise das bereits erwähnte Biomasseheizwerk auf die
Bedürfnisse und die vorhandenen Ressourcen des Bauherrn maßgeschneidert, zwei Brunnen gebohrt, kilometerlange Leitungen verlegt ..., es wurden hocheffiziente Regelungen mit BUS-Steuerung, die
Einzelraumlüftung in jedem Zimmer und in jedem Seminarraum gewährleisten, implementiert, eine Bauteilheizung realisiert, die die alten Gemäuer und die Bausubstanz vor aufsteigender Feuchtigkeit
schützt, und auch eine Sauna, die den Gästen des Refugiums seit kurzem zur Verfügung steht, installiert.
Einen guten Teil des Erfolgs in punkto nachhaltiger Energieversorgung darf sich die Firma Ahrens Schornsteintechnik auf ihre Fahnen heften. Projektleiter Franz Wurzer: „Bei der Kernsanierung bzw.
beim Umbau des ehemaligen Klosters Hochstrass im Wienerwald haben die Eigentümer besonderen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Somit hat man sich dort auch für ein Biomasse-Heizkraftwerk
entschieden, das im Herbst 2015 entstanden ist und seitdem das gesamte Refugium mit natürlicher Wärme versorgt. Ich habe in diesem Zusammenhang unser Produkt AHRENS Kompakt prime empfohlen, zwei
Edelstahlkamine mit 250 DM. Die Edelstahlrohre fügen sich elegant in das Erscheinungsbild des Gebäudes ein und das Innenleben punktet mit überzeugenden Werten: hochtemperaturbeständig und
flexibel im Einsatz, denn auch einem späteren Wechsel auf einen anderen Brennstoff steht nichts im Wege. Das ganze natürlich mit der zuverlässigen AHRENS-Garantie.“
Innere Einkehr und Ruhe
Sich in innerer Einkehr und Ruhe ohne Ablenkung auf das Wesentliche konzentrieren zu können, ist die essentielle Qualität von Hochstrass. Für Einzel-, Gruppen- oder Körperarbeit im Freien bietet
das Refugium zahlreiche schöne und ruhige Winkel; auch der neue Wintergarten beim Speisesaal, die ebenfalls neue Panoramaterrasse und nicht zuletzt die revitalisierte und nach wie vor geweihte
Hauskapelle bieten sich für die spirituelle Einkehr, zum ungestörten Nachdenken und / oder den feinen Müßiggang an.
Der Charakter des Hauses findet seine Entsprechung auch in der gehobenen regionalen Küche, die Familie Ziegler anbietet, wobei auf frische und gesunde Lebensmittel aus eigener Produktion
zurückgegriffen werden kann. Mit der Neuanlage der alten Kräuter- und Gemüsegärten knüpfen die Zieglers und ihr Team an die Selbstversorgertradition der früheren Klosterschwestern an.
Sonnige Aussichten
Das Refugium Hochstrass sieht somit einer sonnigen Zukunft entgegen. Wo viel Sonne ist, sollte auch für genügend Schatten gesorgt sein, um sich rundum wohlfühlen zu können. Das ist schließlich
auch das Ziel von Familie Ziegler, die für ihre Gäste nur das Beste will. Schatten auf der neu angelegten Terrasse, die einzigartige und spektakuläre Ausblicke auf die schöne, sanft strukturierte
Landschaft rund um das Refugium Hochstrass bietet, spenden u. a. maßgeschneiderte, aufrollbare „SOLIDAY“-Sonnensegel, geliefert und montiert von der Firma PICKEM SONNENSCHUTZ UND RAUMAUSSTATTUNG
mit Sitz in Furth bei Göttweig.
Reinhard Pickem hat seine Profession von der Pike auf gelernt. Als Meister seines Fachs geht er flexibel auf die Wünsche seiner Kunden ein, was ihm im Fall des Refugiums Hochstrass einmal mehr
bestens gelungen ist.
Fotos: © BM Werner GmbH; Refugium Hochstrass / © Andreas Balon
Projektpartner Refugium Hochstrass
Bauherr: Refugium Hochstrass GmbH
Architektur: BM Werner GmbH
Haustechnik, Infrastruktur: Technisches Büro Schroll GmbH
Energiekonzept und -technik: Ahrens Schornsteintechnik GesmbH
Sonnenschutz: Pickem Sonnenschutz & Raumausstattung